Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

Fakeshop-Finder erkennt Betrug nun noch schneller

Der Einzelhandel läutet dieser Tage das Vorweihnachtsgeschäft ein und veranstaltet während der Black-Friday-Wochen wieder zahlreiche Verkaufsaktionen. Gerade online wird jetzt wieder viel eingekauft. In dieser Zeit locken auch unseriöse Anbieter im Internet mit angeblichen Schnäppchen, versenden dann aber keine oder nur minderwertige Ware.

Um solche oftmals täuschend echt gestalteten Online-Shops zu entlarven, bietet der Fakeshop-Finder ein einfaches und kostenloses Tool zur Überprüfung von Webseiten an. Jetzt bekommt das beliebte Verbraucherschutz-Online-Tool zusätzlich eine neues, wichtiges Modul, das Werbung in den Social-Media-Kanälen analysiert.

Hessens Verbraucherschutzstaatssekretär Michael Ruhl sagt dazu: „Die Betreiber von Fakeshops agieren immer professioneller. Deshalb müssen auch die Tools immer besser werden, die den Betrug aufdecken. Der Fakeshop-Finder wird bereits vielfach von Bürgerinnen und Bürgern genutzt. Jetzt wurde er so weiterentwickelt, dass betrügerische Werbung auf Social-Media-Kanälen noch schneller entlarvt wird. Sicheres Online-Shopping, gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit, klappt damit nun noch besser.“

Ein wachsendes Risiko geht von Fakeshops aus, die gezielt über bezahlte Werbung in den sozialen Medien verbreitet werden. Diese Fakeshops werden häufig unmittelbar nach Freischaltung einer neuen Domain beworben und erreichen innerhalb kürzester Zeit eine große Zahl potenzieller Kunden. Die Geschwindigkeit der Verbreitung über die sozialen Medien erhöht das Schadenspotenzial erheblich. Zur besseren Früherkennung dieser Betrugsformen hat der Fakeshop-Finder seit Kurzem ein neues Analysemodul. Es scannt Werbeanzeigen auf den einschlägigen Plattformen der sozialen Medien anhand von typischen Schlüsselbegriffen, die häufig in Fakeshop-Kampagnen eingesetzt werden. Die Funktion ist das Ergebnis eines gemeinsamen Vorhabens mehrerer Länder zur Weiterentwicklung des Fakeshop-Finders.

So funktioniert der Fakeshop-Finder „4.0“

Der Fakeshop-Finder prüft automatisiert, ob ein Online-Shop typische Merkmale eines unseriösen Anbieters aufweist. Wer in einem bestimmten Onlineshop bestellen möchte, kann die Internet-Adresse des Shops einfach auf der Website der Verbraucherzentrale HessenÖffnet sich in einem neuen Fenster eingeben und erhält binnen weniger Sekunden eine Einschätzung.

Hinter dem Fakeshop-Finder steckt ein System, das mittels einer künstlichen Intelligenz das Internet ständig nach Shops durchsucht. Jede gefundene Webseite wird auf Merkmale gescannt, die sehr oft bei unseriösen Shops zu finden sind. Typisch sind ein fehlendes Impressum, eine gefälschte Umsatzsteuer-ID, aber auch weitere technische Merkmale, die Verbraucherinnen und Verbraucher mit bloßem Auge gar nicht erkennen könnten. Auch öffentliche Listen von bekannten Fakeshops kennt und nutzt der Fakeshop-Finder.

Aus all diesen Informationen errechnet die Anwendung dann die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei der eingegebenen Adresse um einen Fakeshop handelt. Verbraucherinnen und Verbraucher erhalten das Ergebnis in Ampel-Form: Rot steht für eine eindeutige Warnung, Gelb als Hinweis, vor der Bestellung an bestimmten Stellen genauer hinzusehen, etwa nach einer sicheren Bezahlmöglichkeit, und Grün, wenn alles in Ordnung ist.

Hintergrund zum Projekt

Den Fakeshop-Finder gibt es seit 2022. Rund 7,25 Millionen Mal haben Verbraucherinnen und Verbraucher das Angebot bereits genutzt, womit der Fakeshop-Finder zu den meistgenutzten Online-Hilfen der Verbraucherzentralen zählt. Der Fakeshop-Finder wurde von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen gestartet. Die Verbraucherzentrale Hessen beteiligt sich, gefördert vom Hessischen Verbraucherschutzministerium, aktuell gemeinsam mit weiteren Verbraucherzentralen an dessen Fortentwicklung.