Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Ottilie-Roederstein-Stipendien 2025: Bewerbungen ab sofort möglich

Die Ottilie-Roederstein-Stipendien starten in eine neue Runde: Bis zum 15. Oktober können sich etablierte Künstlerinnen, aufstrebende Nachwuchskünstlerinnen sowie Künstlerinnengruppen in drei verschiedenen Kategorien bewerben.

„Obwohl die Mehrheit der Studierenden an den hessischen Kunsthochschulen Frauen sind, sind professionelle Künstlerinnen in der öffentlichen Wahrnehmung nach wie vor zu wenig präsent“, erklärt Kunst- und Kulturminister Timon Gremmels. „Mit den Ottilie-Roederstein-Stipendien tragen wir dazu bei, die Sichtbarkeit von Frauen in der Kunst zu erhöhen. Das Programm hat sich gut etabliert und ist im bundesweiten Vergleich herausragend ausgestattet. Es bietet Künstlerinnen aus verschiedenen Sparten die Möglichkeit, ihre Projekte der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies ist ein Beitrag zur Vielfalt in unserer Gesellschaft und damit für die Demokratie in unserem Land.“

Die Ausschreibung steht auch in diesem Jahr wieder Künstlerinnen aller Sparten offen. Minister Gremmels ermutigt besonders jene Frauen zur Bewerbung, deren kreatives Werk ein zentraler Bestandteil einer Aufführung ist, die aber selbst nicht auf der Bühne stehen: „Wir wollen die unersetzliche Arbeit, die Frauen für Kunst und Kultur leisten, ausdrücklich auf jeder Ebene sichtbar machen“, so Gremmels. Demnach sind besonders Bewerbungen von Komponistinnen, Dramatikerinnen, freischaffenden Dramaturginnen sowie von freischaffenden Bühnen- oder Kostümbildnerinnen erwünscht.

Welche Stipendien gibt es?

Das Hauptstipendium in Höhe von bis zu 70.000 Euro soll die Sichtbarkeit von Künstle-rinnen und ihren Arbeiten erhöhen. Für die Bewerbung ist ein Hochschulabschluss an einer der hessischen Kunsthochschulen nachzuweisen oder – im Falle eines Hoch-schulabschlusses in einem anderen Land – der Nachweis eines aktuellen Erstwohnsitzes in Hessen.

Das Nachwuchsstipendium, das mit bis zu 40.000 Euro dotiert ist, soll besonders talentierten jungen Künstlerinnen die Möglichkeit eröffnen, während oder unmittelbar nach ihrer Ausbildung bereits ein größeres Projekt umzusetzen. Für den Antrag ist entweder ein aktuelles Studium an einer der hessischen Kunsthochschulen nachzuweisen, ein hiesiger Hochschulabschluss, der nicht länger als drei Jahre zurückliegt, oder ein Hochschulabschluss eines anderen Landes (nicht länger als drei Jahre zurückliegend) und ein aktueller Erstwohnsitz in Hessen.

Zusätzlich vergibt das Land Hessen bis zu fünf Arbeitsstipendien im Gesamtwert von 20.000 Euro an Künstlerinnen, die sich in einer besonderen familiären Belastungssituation befinden wie etwa der Erziehung eines Kindes unter 12 Jahren oder Pflegearbeit.

Über Ottilie Roederstein

Ottilie Wilhelmine Roederstein (1859-1937) war eine erfolgreiche Porträtmalerin und Zeichnerin. Sie lebte und arbeitete unter anderem in Frankfurt am Main und Hofheim am Taunus. Roederstein kämpfte gegen die zahlreichen Vorurteile der damaligen Zeit und setzte sich gemeinsam mit ihrer Lebensgefährtin Dr. Elisabeth Winterhalter, der ersten deutschen Chirurgin, für die Gleichberechtigung der Frau ein. So eröffnete sie ein Lehr-Atelier, das ausschließlich Schülerinnen aufnahm.