„Die Arbeitswelt verändert sich nach wie vor rasant. Gerade durch die Digitalisierung ergeben sich ganz neuen Möglichkeiten. Die Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann E-Commerce knüpft genau hier an und stellt die Weichen für gut ausgebildete Fachkräfte in der Zukunft“, so Digitalministerin Sinemus. „Damit sind wir nicht nur im internationalen Wettbewerb gut aufgestellt, damit geben wir jungen Menschen auch eine Zukunft mit Perspektive.“
Duale Ausbildung im Familienunternehmen
Das Mode-Kaufhaus Henschel ist ein in dritter Generation geführtes Familienunternehmen in Darmstadt, welches neben der Ausbildung in den klassischen Handelsberufen Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel, Verkäuferin/Verkäufer und Gestalterin/Gestalter visuelles Marketing auch zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann E-Commerce ausbildet.
Die duale Ausbildung zur Kauffrau bzw. Kaufmann E-Commerce wurde zum 1. August 2018 eingeführt. Handelsunternehmen erhalten hierdurch eine weitere Option, ihren durch E-Commerce und Multichannel-Handel wachsenden Fachkräftebedarf zu decken. Da der Einzelhandel zunehmend digitaler, technischer und serviceorientierter wird, müssen sich die Tätigkeitsfelder dem stetig wachsenden E-Commerce anpassen. In Hessen gibt es für diese duale Ausbildung bislang zwei Berufsschulen, die Modellschule Obersberg in Bad Hersfeld und die Karl-Kübel-Schule in Bensheim.
Ausbildung am Puls der Zeit
„Die fortschreitende Digitalisierung der Arbeits- und Berufswelt kann Aufgabenfelder und Anforderungsprofile verändern. Das Mode-Kaufhaus Henschel hat den Puls der Zeit erkannt und die verhältnismäßig neue duale Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau E-Commerce direkt eingeführt. Auch nach der Ausbildung eröffnen sich für die Absolventinnen und Absolventen Chancen, ihren Aufgabenbereich mit digitalen Technologien, Verfahren oder Systemen wie digitalem Dokumentenmanagement, Chatbots oder mobile Payment zu erweitern“, so die Ministerin.
Die Hessische Landesregierung unterstützt die Unternehmen in Hessen, mehr duale Ausbildungsplätze zu schaffen. Hierdurch könnten sich die Berufsstarterinnen und -starter in einem Ausbildungsbetrieb praktische Kenntnisse aneignen und theoretisches Fachwissen in der Berufsschule erlernen. Zudem stärkt Hessen die Weiterbildung, die Ausbildung, insbesondere die Ausbildung im dualen System, sowie die schulische und außerschulische Berufsorientierung. Gemeinsam mit den Partnern des „Bündnis Ausbildung Hessen“ und dem „Neuen Bündnis Fachkräftesicherung Hessen“ leistet Hessen durch eine Vielzahl an Projekten einen Beitrag zur Fachkräftesicherung.
Tatjana Steinbrenner, Vize-Präsidentin IHK Darmstadt: „Wer schnell auf eigenen Beinen stehen und Karriere machen möchte, ist in der dualen Ausbildung bestens aufgehoben. Die starke Verbindung von Theorie und Praxis ist für mich dabei der zentrale Erfolgsfaktor. Die Jugendlichen erhalten in der Ausbildung wichtiges fachliches Know-how und können gleichzeitig ihre Neigungen und Talente im Arbeitsalltag aktiv ausprobieren. Dadurch sind rasche Erfolgserlebnisse möglich, die für die persönliche Entwicklung unbezahlbar sind.“
Hans-Heinrich Benda, Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung IHK Darmstadt: „Die Stärke der dualen Ausbildung liegt auch darin, dass sich Ausbildungsberufe kontinuierlich weiterentwickeln, um den Bedarfen der Wirtschaft gerecht zu werden. Am relativ jungen Beispiel der Kaufleute im E-Commerce zeigt sich das ganz deutlich. Neben den zeitgemäßen Inhalten dieses Berufs profitieren wir in Südhessen zusätzlich von der Tatsache, dass einer der zwei hessischen Berufsschulstandorte dieses Berufsbildes im Kreis Bergstraße angesiedelt ist. Die räumliche Nähe von Ausbildungsort und Berufsschule macht die Ausbildung für Jugendliche besonders attraktiv. Das zeigt, wie wichtig eine gelungene Berufsschulplanung für die regionale Fachkräftesicherung ist.“
Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ vom 2. bis 5. Mai 2023
Mit der Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ machen die Hessische Landesregierung, der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) und die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern vom 2. bis 5. Mai auf Chancen und Perspektiven der dualen Berufsausbildung aufmerksam. Die Kabinettsmitglieder besuchen gemeinsam mit Präsidenten und Geschäftsführern der Kooperationspartner in dieser Woche hessenweit Ausbildungsbetriebe, um sich mit Auszubildenden unterschiedlichster Berufssparten auszutauschen. Dabei werden sie angehenden Tischlern über die Schulter schauen, mit zukünftigen Sanitär- und Heizungsbauern über den Einbau energieeffizienter Heizsysteme sprechen und sich bei Rohrleitungsbauern in Ausbildung über die fachgerechte Herstellung von Druckleitungen für Wasser oder Fernwärme informieren.