Vor dem Internationalen Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung am 6. Februar fordert Sozial- und Integrationsminister Kai Klose ein größeres gesellschaftliches Bewusstsein für dieses Problem: „Wir wollen mehr Aufmerksamkeit auf dieses vermeintliche Tabuthema lenken und vor allem das Umfeld der betroffenen Mädchen und Frauen erreichen, um hier proaktiv Aufklärungsarbeit zu leisten – denn weibliche Genitalverstümmelung ist eine Straftat, die bei den Betroffenen schwere seelische und körperliche Schäden verursacht.“
Eine Erhebung im Auftrag des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) wies 2020 einen Anstieg der Fälle um 44 Prozent gegenüber den Zahlen nach, die das BMFSFJ erst im Jahr 2017 veröffentlicht hatte. Meist stammen die Betroffenen aus Ländern, in denen weibliche Genitalverstümmelung noch immer regelmäßig praktiziert wird. „Das Schutzbedürfnis dieser Frauen nehmen wir in Hessen besonders in den Blick“, sagt Klose.
Noch immer zu viele Frauen und Mädchen betroffen
Das soll unter anderem mit dem Präventions- und Schutzprojekt „Verbesserung von Schutz und Versorgung für Frauen und Mädchen, die in Hessen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen oder bedroht sind“ gelingen. Die zugehörige Website, die unter anderem Betroffenen Hilfestellung bietet, hatten Sozial- und Integrationsminister Kai Klose und die Landesgeschäftsführerin von pro familia Hessen, Brigitte Ott, bereits anlässlich des Tags der Menschenrechte im Dezember vorgestellt.
„Wir wünschen uns eine sinkende Prävalenz weiblicher Genitalverstümmelung in Hessen und setzen uns dafür ein, dass den betroffenen Mädchen und Frauen schnell Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, die für eine langfristige Linderung ihrer Beschwerden sorgen“, sagt Ott. Das Land Hessen unterstützt dieses Ziel zu 100 Prozent: „Weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Körperverletzung, die durch nichts zu rechtfertigen ist“, so Minister Klose.